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GELADENER BAUTRÄGERWETTBEWERB - AM SEEBOGEN

2. Preis, geladener Bauträgerwettbewerb 2016  l Wohnhausanlage

Ort : 1220 Wien, Am Seebogen
Auslober : Wohnfonds Wien
Bauträger : PREMIUM Immobilien AG  l  Lindner Bauträger GmbH
Nutzfläche : 14.060m²   Wohnnutzfläche
Leistung : Wettbewerbsbeitrag

 

Das Baufeld G12A im Seebogenviertel bietet der neuen Wohnbebauung einen Ort vieler unterschiedlicher städtebaulicher Qualitäten.

Südlich die Allee als fußläufige Verbindung zwischen Seeplatz und Grätzlpark jenseits der U-Bahntrasse, nördlich die Quartiersstraße als Hauptzufahrtsmöglichkeit, östlich weitere Blockranbbebauung und östlich der Südpark und die Linie U2. Der Hochhausstandort zwischen Süd- und Nordpark bildet Grundlage für eine Landmark, der in visueller Beziehung mit dem Hochhaus östlich der U-Bahntrasse steht.  

 

Vielfalt als Leitmotiv erscheint notwendig für Identitätsstiftung, gerade auf einem Planungsareal der gegenständlichen Ausdehnung.

 

Eine Vielfalt der Außenräume entsteht einerseits durch den umliegenden öffentlichen Raum: Park, Allee, Quartierstrasse und Bereich an der U-Bahntrasse, andererseits durch die vielfältig abgestuften Binnenräume im Wohnquartier selbst. Die halböffentliche Ost-West Durchwegung im nördlichen Bereich des Grundstücks, gesäumt von der angehobenen Eigengartenzone und von den zwei großen Grünflächen zwischen den Häusern bildet die Hauptachse durch das Quartier und ist über geringfügige Schwellen an den öffentlichen Raum angebunden. Ein weiterer Weg in Ost-West Richtung im Süden erschließt sich über stärker formulierte Schwellen zum öffentlichen Raum. Enge Gassen mit Treppen heben den halböffentlichen Quartiersbereich vom umliegenden Stadtbereich ab.

Unterschiedliche Niveaus im Quartier grenzen Räume unterschiedlicher Privatheit voneinander ab und bieten dem Besucher ein subtiles Leitsystem.

Eigengärten in den Ergeschoßzonen der Wohnhäuser bilden private Freiräume und sind die höchstgelegensten Aussenbereiche. Eine Erweiterung des Wohnraums nach draußen, das Verschmelzen von Privat und Öffentlich stärkt die Identität des Ortes. Die begrünten Hofbereiche östlich und westlich des Hofhauses sind halböffentliche Ruhezonen für die Bewohner des Quartiers. Über eine Großzügige Treppe mit Sitzstufen im Süden des Innenhofs erschließen sich die Gemeinschaftsbereiche über der Bibliothek in den Südhäusern des Areals.

Hier treffen sich Anwohner und Besucher, Jugendliche liegen auf den großflächigen Holzdecks und Kinder spielen in der Sandkiste in Blickweite der Eltern.

 

 

BEBAUUNGSTYPOLOGIE – 2.SÄULE

 

Eine Vielfalt an Gebäuden unterstreicht den urbanen Charakter des Gebiets und wirkt identitätsstiftend. Die unterschiedlichen Charaktere der Häuser werden durch die individuelle Namensgebung unterstrichen. Im Wohnquartier ruhen südlich drei unterschiedliche Wohnhäuser auf dem urbanen Sockel, der Stadtbücherei und Wien Xtra beherbergt. Erschlossen werden „Friedolin, Anna und Manfred“ über eine gemeinsame Begegnungszone im 1.OG, die sich über eine Gemeinschaftsterrasse und Sitzstufen in den grünen Innenhof ergießt.

Friedolin“ mit seiner Putzfassade mit Fensterbändern und heimeligen Loggien bietet Wohnraum für Mieter, die gerne ihre Ruhe haben. Der wunderschöne Ausblick in den Südpark und in den grünen Hof versüßt das Wohngefühl.

Anna“ sitzt zwischen „Friedolin“ und „Hartmut“ und bietet den Bewohnern des Quartiers privaten Freiraum auf ihrer Dachterrasse. Das 1.Obergeschoß beherbergt Gemeinschaftsküche und Kinderspielraum. Annas Mieter haben Balkone zur Allee, die durchgesteckten Wohnungen ebenso zum Hof. Eine getönte Putzfassade mit weißen Fensterfaschen trägt ein Bild der Wohnlichkeit nach außen.

Manfred“ bildet den Abschluss der Dreiergruppe auf der „Sockelbank“ und strahlt mit seiner Fassade aus Aluschindeln in goldenem Glanz. Sein Fassadenbild ist geprägt durch verspielt angeordnete, quadratische Öffnungen, die sich auch in den eingeschnittenen Loggien widerspiegeln. Ein Dachgeschoß mit Dachschräge kommt dem Wunsch mancher Mieter nach einer Dachgeschoßwohnung entgegen. Eine Wohngasse trennt „Manfred“ vom angrenzenden Baugruppengrundstück.

Im Zentrum des Quartiers steht „Luise“ das Hofhaus, dessen Erdgeschoss die „Gemeinschaftsgarage“ als Gemeinschaftsraum für die Bewohner in Hoflage beherbergt. Ein Garagentor öffnet den Raum in den Garten. „Luises“ Wohnungen sind im Eigentum zu erwerben und bieten durch die umlaufenden Balkone die Möglichkeit aus jedem Aufenthaltsraum ins Freie zu gelangen. Die Penthauswohnungen bestechen durch die großzügigen Terrassen an den begrünten Flachdachbereichen. Eine helle Putzfassade reflektiert das Licht und unterstreicht die Helligkeit im Hof.

 

Im Norden des Areals reihen sich drei Stadthäuser mit Eigentumswohnungen aneinander: „Ludwig, Astrid und Hartmut“. Alle haben in der Erdgeschoßzone Eigengärten Richtung Süden, die über die Sitzmauer von der Quartierspromenade angehoben sind und Privatheit bieten.

Ludwig“ färbig verputzt, treppt sich Richtung Westen ab und bietet den Bewohnern sowohl Dachterrassen als auch Balkone in den Hof und zur Quartiersstrasse hin. Sein Erdgeschoss beherbergt Müll, Fahrräder und Kinderwägen ebenso für Luise. Auf seinem Flachdach waltet der Stadtimker über 22 Bienenstöcke, die den berühmten Seebogen Honig produzieren. „Ludwig“ trennt eine Wohngasse vom benachbarten Baugruppengrundstück.

Astrid“ erstrahlt im silbrigen Kleid und bietet Dachgeschoßwohnungen mit Terrassen im Eigentum an.

Hartmut“ richtet sich an kontaktfreudige Mieter, die gerne mit ihren Nachbarn auf den langgestreckten Balkonen im Süden plaudern.

Zwischen „Hartmut“ im Norden und „Friedolin“ im Süden geschützt eingebettet, freier Blick in den Park im Osten und den Hof im Westen, liegt „Ilse“, das Mutter Kind Haus. Die administrativen Bereiche liegen im Erdgeschoss und  ersten Obergeschoss, in den Geschoßen darüber leben alleinstehende Mütter mit ihren Kindern. Der Dachgarten bietet den Kleinkindern geschützte Spielmöglichkeit im Freien und den Müttern die Möglichkeit, bei einem Sonnenbad ihre Kleinen im Auge zu behalten. Eine Holzlattenfassade, die als Absturzsicherung und Sichtschutz als 2m hoher „Zaun“ über den Dachgarten ragt, vermittelt freundliche Wohnatmosphäre eines Atriumgartens.

Elly“ ist das Herzstück der Bebauung und steht als starke Landmark zwischen Nord- und Südpark am östlichen Rand des Baufelds, außerhalb des Wohnquartiers.

Zwei L-förmige Trakte umschließen den zweiseitig belichteten Erschließungsbereich, dessen Kern 2 Aufzüge und das Treppenhaus bildet. Der südlich gelegene L-förmige Körper liegt um ein Geschoß nach oben versetzt und schafft Raum für das Amphitheater, das sich vom Erdgeschoß direkt am Park bis ins erste Untergeschoß erstreckt. Es verknüpft den öffentlichen Freiraum des umliegenden Parks mit der halböffentlichen Zone des Untergeschoßes, die Kunstschaffenden gewidmet ist. Ein großer Raum, Aneignungszone für Bewohner zum Musizieren, Theaterspielen, Töpfern, Heimwerken und dergleichen öffnet sich Richtung Süden zum Amphitheater. Anmietbare Proberäume stehen der Seestadt zur Verfügung.

Als Bauwerk, das Arbeiten und Wohnen unter einem Dach vereint, belebt „Elly“ das ganze Seebogenviertel. Im Erdgeschoss gibt es eine Galerie, in der die Kunstschaffenden Ausstellungsfläche für Ihre Werke finden. Ein Empfang ist Anlaufstelle für Kunden und Interessierte an „Urban Manufactoring“ im ersten und zweiten Obergeschoss. Dort sind Ateliers und Lofts mit flexibel gestaltbarer Größe an Startup Unternehmen und Kleinbetriebe in Miete zu vergeben. Die Größen umfassen Räume von 50, 70, 100, 120 und 140m2. Im dritten Obergeschoß wird Arbeiten und Wohnen als Kombination von 50m² Wohnungen und 70m² Ateliers bzw. umgekehrt angeboten.

Im Penthausgeschoß befindet sich die „Seebogen Lounge“ als Gemeinschaftsraum für Bewohner mit anschließender Dachterrasse und wunderbarem Ausblick auf die Seestadt.

 

WOHNUNGSTYPOLOGIE – 3.SÄULE

 

Die Bewohner wählen ihr neues Zuhause aus einer Vielfalt an unterschiedlichen Wohnungstypen.

Die Wohnungen in den Stadthäusern unterschiedlichen Charakters bieten Ausblicke in grüne Innenhofzonen, in den Südpark, über Dächer anderer Gebäude und Elly bietet Weitblick in alle Richtungen.

Sie organisieren sich als Drei- bis Fünfspänner um Punktstiegenhäuser. Ein großer Teil der Wohnungen im Wohnquartier besteht aus durchgesteckten Wohnungstypen während die Wohnungen im Hochhaus in eine Richtung bzw. über Eck belichtet sind. Ein Drittel der Mietwohnungen sind als SMART-Wohnungen konzipiert und verfügen über Einlagerungsräume direkt im bewohnten Geschoß. Der Großteil der Einheiten „Wohnen und Arbeiten“ befinden sich im Haus „Elly“ auf den ersten drei Etagen. Die Wohneinheiten liegen alle über U-Bahnniveau. Das Mutter-Kind Haus „Ilse“ bietet Arbeiten und Wohnen als Heimstruktur.

 

GESTALTUNG – 4.SÄULE

 

Durch die unterschiedliche Gestaltung der einzelnen Stadthäuser entsteht ein heterogenes Erscheinungsbild auf dem gesamten Areal. Dies kommt nicht nur dem Baugruppengrundstück zugute, auf dem somit die Möglichkeit gegeben ist, unterschiedliche Häuser zu schaffen ohne den Gesamtgestaltungsansatz zu unterlaufen, sondern bildet auch eine wichtige Grundlage zur Identifizierung der Bewohner mit ihrem Haus.

 

MOBILITÄTSKONZEPT

 

Die Mobilität im Quartier erfolgt gänzlich ohne Auto. Die nahe gelegene Hochgarage auf Baufeld G5 versorgt das Quartier mit den erforderlichen Stellplätzen. Die hervorragende öffentliche Verkehrsanbindung durch die U2 und lokalen Buslinien macht ein Leben ohne Auto in der Seestadt attraktiv. Die Anlieferung ist  in der Quartiersstraße im Norden und der Allee im Süden sichergestellt, die halböffentliche Durchwegung des Quartiers garantiert eine nachhaltige fußläufige Erschließung. Ausreichend Fahrradabstellplätze in und um die Gebäude, sowie 4 e-bike Ladestationen ermöglichen eine einfache und funktionierende Mobilität auf zwei Rädern. In der gesamten Seestadt gibt es eine gute Fahrradinfrastruktur (Fahrradwege und Verleih), an die bei diesem Projekt angeknüpft wird.

 

SOZIALE NACHHALTIGKEIT

ÖKONOMIE

 

Urbane Vielfalt als soziale, kulturelle und ökonomische Diversität im Sinne nachhaltiger Nutzungsmischung und in der Tradition der „europäischen Stadt“ stellt die Leitidee des Projekts „Vielfalt findet Stadt“ dar. Vielfalt bedingt Austausch und Dialog, dem Raum und Rahmen gegeben werden muss. Dieser Anspruch stand als integrative Grundhaltung schon am Beginn der Projektenwicklung.

Bereits im Rahmen einer dialogorientierten Projektentwicklung entstand Kontakt zu zahlreichen Initiativen und Akteuren in der Seestadt. Frühzeitig wurde damit ein Fokus auf die Vernetzung mit lokalen Akteuren und die Erhebung ihrer Interessen und Bedürfnisse im Hinblick auf Schnittstellen und Synergien zum neu entstehenden Projekt gelegt.

 

Soziale Vielfalt

Verschiede Rechtsformen richten sich von günstigen Smartwohnungen bis hin zu freifinanziertem Eigentum an eine sozial durchmischte Bewohnerschaft, die neben ihrem privaten Wohnraum auch über gemeinschaftsfördernde Angebote an Gemeinschaftsflächen und Freiräumen im Projekt verfügt.

Nachbarschaftsküche und Kinderspielraum:

Das alltagstaugliche Angebot an Gemeinschaftsflächen ermöglicht die Auslagerung unterschiedlicher Wohnungsnutzungen und die Integration einer heterogenen Bewohnerschaft. Zentraler Treffpunkt der Hausgemeinschaft ist die Gemeinschaftsküche mit dem angeschlossenen Kleinkinderspielraum. Hier können sowohl nachbarschaftsbildende Aktivtäten stattfinden als auch private Feiern aus dem individuellen Wohnraum ausgelagert werden. Eltern und Kinder nutzen den Raum, um spielerische Aktivitäten auch in der kalten Jahreszeit zu ermöglichen.

„Gemeinschaftsgarage“:

Die „Gemeinschaftsgarage“ ermöglicht als Werk- und Arbeitsraum die Umsetzung kleiner handwerklicher oder gartenbezogener Aktivitäten und wird damit auch zum Treffpunkt der Gemeinschaftsgartengruppe. 

Dachterrassen:

Die gemeinschaftlichen Dachterrassen stehen allen NachbarInnen als Ort der Ruhe und des Rückzugs zur Verfügung.

 

Zielgruppenorientiertes Angebot „Mutter-Kind-Haus“

In Kooperation mit dem Verein der Wiener Frauenhäuser soll ein spezielles Angebot für Frauen und Kinder in Notlagen geschaffen werden.

 

Ökonomische Vielfalt

Im Sinne einer nutzungsgemischten Stadt der kurzen Wege bietet das Projekt neben den kommunalen Einrichtungen wie Wien Extra und einer städtischen Bibliothek zusätzlich Atelier- und Büroflächen, die sich besonders neuen Formen des urbanen Wirtschaftens und Produzierens widmen.

Seit einigen Jahren ist „Urban Manufacturing“ als stadtverträgliche Produktion mit Fokus auf nachhaltige Produkte viel diskutiertes Thema im wirtschaftspolitischen Diskurs. Der Wandel von der Industrie- zu Wissensgesellschaft in Kombination mit dynamischem Bevölkerungswachstum und Re-urbanisierung bedingt neue Herausforderungen für urbane Produktion. Immer öfter kommt es zu einer Transformation von der Massenproduktion hin zu einer flexiblen (innovationsgetriebenen) Produktion. Dafür werden im Projekt gewerbliche Angebote geschaffen, in Form von kleinen Produktionsstätten und Ateliers.

Adressbildung und Repräsentativität sind für Unternehmen bedeutende Standortfaktoren. Diese werden durch die Konzertierung gewerblicher Nutzung im Solitär „Elly“ gezielt gefördert. Ein repräsentativer Eingangsbereich sowie die anbietbare Dachlounge mit Dachterrasse zeichnen dieses Entrepreneur-Cluster aus. Flexible gewerbliche Flächen wenden sich an ein breites Feld gewerblicher Unternehmungen.

 

Kulturelle Vielfalt

In der Auseinandersetzung mit den bestehenden Initiativen der Seestadt wurde deutlich, dass es bis jetzt eher wenig Raum für alltagskulturelle Austauschformen gibt. Proberäume, Ateliers und Räume für zivilgesellschaftliches Engagement sind noch wenige vorhanden.

Daher entsteht in den unteren Stockwerken des Solitärs „Elly“ ein Zentrum für alltagskulturelle Vielfalt mit unterschiedlichen Angeboten für lokale Initiativen und Vereine. Proberäume und ein offenes „Stadttheater“ stellen an der Verbindung zwischen Nord und Südpark Kristallisationspunkte für Austausch, Dialog und Aneignung dar und schaffen damit einen Mehrwert für das Quartier und die gesamte Seestadt.

Diese Räumlichkeiten stehen einfach und niederschwellig BewohnerInnen und Initiativen der Seestadt offen und werden über spezielle Nutzungsvereinbarungen von einem lokalen Träger verwaltet bzw. direkt angemietet.

Gemeinsam mit den bestehenden Initiativen wurden bereits mögliche Belegungs- und Aktionsszenarien erarbeitet. 

 

Dialogorientiertes Besiedlungsmanagement

Das Besiedelungsmanagement unterstützt im Sinne eines partizipativen Gemeinwesen-Ansatzes die neue Bewohnerschaft bei der Aneignung und Nutzung ihrer Wohnausanlage und der vielfältigen Angebote. Ziel des „neuen sozialen Wohnens“ ist die nachhaltige Nutzung von Synergien sozialer Interaktion, die durch bauliche Infrastrukturangebote und nutzerorientierte Implementierung erreicht wird. „Soziale Innovation“ basiert auf der kooperativen Grundidee, die sich in der Aneignung von Gemeinschaftsflächen, Mobilitätsverhalten oder gewerblicher Netzwerkbildung kristallisiert.

Mitbestimmung, Gemeinschaftsbildung und Selbstorganisation

Die Besiedlung stellt das erste kollektive Ereignis einer Hausgemeinschaft dar, das besonders zu Förderung von Identifikationsprozessen genutzt werden kann. Durch die Erhebung der Struktur und Bedürfnisse der BewohnerInnen werden niederschwellige und nutzerdefinierte Angebote ermöglicht (Website, Themenworkshops, Arbeitsgruppen wir Garten- und Yogagruppen… etc.).

Mobilität – Communitybased E-Carsharing

In Kooperation mit „Collective Energie“ und dem „Green Move“ wird ein „pre-funding“ Mobilitätskonzept angedacht (www.collective-energy.at). Dieses im ländlichen Raum bewährte System soll im Rahmen des Besiedlungsmanagements interessierten BewohnerInnen und Gewerbetreibenden angeboten werden und eine Alternative zum individuelle Auto oder Firmenwagen darstellen. 

Nach Analyse des Mobilitätsverhaltens der InteressentInnen können individuelle Mobilitätspakete erworben werben. Ist die notwendige Finanzierung erreicht, werden ein oder mehrere Leasing-E-Cars des gewünschten Typs in der Sammelgarage hausbezogen zu Verfügung gestellt und die Vorschreibungen die Mobilitätspakte ausgesendet. Besonders die Größe der Anlage und die unterschiedlichen Nutzungszeiten von gewerblichen und privaten NutzerInnen lassen eine hohe Auslastung erwarten.

 

Small Business-Community – „Urban Upgrade“-Prozess

Im Rahmen dieses Prozesses werden gezielt Gewerbetreibenden angesprochen und bei der Vernetzung und Infrastrukturaneignung unterstützt. Dabei werden in Kooperation mit lokalen Akteuren punktuell Veranstaltungen angeboten.

Eingeladen werden lokale Initiativen und Stakeholder (z.B. 3420 oder das Quartiersmanagement), die in die Entwicklung möglicher Betreiberkonzepte für die quartiersbezogenen Aneignungsflächen eingebunden werden. 

Die Idee basiert auf dem von wohnbund:consult am Hauptbahnhof entwickelten Konzept „Urban Upgrade“, das im Rahmen des „Crafted in Vienna-Calls“ der Wirtschaftsagentur als Dienstleistungsprozess 2016 ausgezeichnet und honoriert wurde.

 

FREIRAUMPLANUNG

 

Konzept

Der Freiraum gliedert sich klar in Bewegungs- und Aufenthaltsbereiche. Die Zonierung von öffentlichen zu privaten Freiflächen ist differenziert mit Niveausprüngen ausgestaltet. So entstehen offene, aber dennoch wahrnehmbare Schwellen zu den Quartieren. Die fußläufigen Ost-Westverbindungen fügen sich nahtlos in das übergeordnete Wegenetz der Seestadt ein. Die großzügigen Wegverbindungen im Quartier werden von Gemeinschaftsflächen begleitet um ein lebendiges Neben- und Miteinander zu fördern. Zwangloses Aufeinandertreffen von Menschen bei unterschiedlichen Tätigkeiten werden angeregt und räumlich programmiert. Man trifft immer jemanden am Weg durchs Quartier beim Gärtnern, Fahrradreparieren oder Lesen mit dem man ins Gespräch kommt. Die grünen Höfe mit ihrer weichen Topographie und landschaftlichen Gestaltung stehen im Kontrast zur Linearität der Wege. Hügel aus Rasen wechseln mit abgesenkten Spielbereichen aus weichem EPDM Belag und Staudenbeeten mit üppigen Baumpflanzungen. Beim Durschreiten ergeben sich differenzierte und spannende Raumsequenzen und Blickbeziehungen. Die Ränder zu den streng geführten Weglinien sind fließend - Grünflächen ragen in die Wege und fließen über Treppen.

Das große Gartendeck im Süden des Hofes versteht sich als verlängertes Wohnzimmer. Von den Gemeinschaftsräumen ausgehend erstreckt es sich in direkt in den Garten und ist ein großes Sitzmöbel (Sitzstufen) und Treffpunkt für alle im Quartier.

 

Materialien

Die Weglinien im Quartier, welche an das übergeordnete Wegenetz anschließen werden in Asphalt ausgeführt um Kontinuität im städtischen Gefüge erlebbar zu machen. Die quartiersinternen hochfrequentierten Wege werden in hellem Ortbeton ausgeführt. Gebundene Kiesdecken aus sickerfähigem Terraway befinden sich an Aufenthaltsflächen wie dem länglichen Quartiersgarten und vor der Bibliothek an der Alleestraße. Durch die grünen Höfe zieht sich Betonpflaster mit Rasenfugen, welches an den Rändern frei ausläuft und mit den angrenzenden Rasenflächen eine Einheit bildet. Die abgesenkten Spielflächen sind aus beig-braunem EPDM Belag und sind ebenso sickerfähig.

 

Bepflanzung

Die Bepflanzung der Gräser- und Staudenflächen erfolgt mittels erprobter pflegeleichter und attraktiver Staudenmischpflanzungen. Die Baumpflanzungen im Hofbereich gliedern den Raum und sind für das Mikroklima im Quartier von großer Bedeutung. Sie bestehen aus 80% Kleinbäumen wie Felsenbirne, Feldahorn und chinesischer Wildbirne und 20% mittelgroßer Bäume wie Blumenesche und Schnurbaum in Heister- und Hochstammqualitäten.

 

Partizipation

Im Zuge der Umsetzungsphase des Besiedlungsmanagements werden auch für den Freiraum Partizipationsprozesse stattfinden. Die Detailplanung des Spiel- und Sportplatzes wird gemeinsam mit den Bewohnern erarbeitet. Dazu werden für interessierte Bewohner mehrere Workshops vor Ort abgehalten und moderiert. Die Ergebnisse werden planlich dargestellt und möglichst zeitnah umgesetzt. Die Mulden im Quartiershof, welche als Spiel- und Sportflächen dienen, werden bis auf den oberen EPDM Belag fertiggebaut und temporär mit Kunstrasen abgedeckt. Die notwendigen Einbauten und der endgültige Belag aus EPDM werden danach errichtet.

 

 

KONZEPT FÜR DIE VERWERTUNG DER „NICHT-WOHNNUTZUNG“

 

1 Die Sockelzone im südlichen Bereich wird an Wien Extra und die städtische Bücherei Wien gem. vorgegebenem Raumkonzept vermietet.

 

2 Das Mutter-Kind Haus in Bauteil Ilse wird zur Gänze an den Verein der Wiener Frauenhäuser vermietet. In den unteren beiden Ebenen befinden sich Büro-, Personal-, und Therapieräume, sowie eine Tobehalle für die Kinder. Diese beiden Ebenen zählen wir zur Nicht- Wohnnutzung.

 

3 Im Bauteil Elly – dem Turm im Park befinden sich vier Etagen für Nicht- Wohnnutzung. Im Untergeschoß liegen vermietbare Musikproberäume, die zusammen mit dem (halböffentlichen) Amphitheater an einen Betreiber vergeben werden. Im Erdgeschoß befindet sich eine Galerie, mit zugehöriger Lounge und Empfang, in den darüber liegenden, auch räumlich miteinander verbundenen Stockwerken, sind urban manufactoring  Atelierräume situiert. Diese Bereiche sollen an einen Betreiber vergeben werden.

 

4 Am Dach von Bauteil Ludwig wird der Wiener Stadtimker 22 Bienenstöcke für Honigbienen betreiben. Eine Zusammenarbeit vom Imker, den örtlichen Schulen sowie den BewohnerInnen ist möglich. Die gewonnenen Produkte werden mit den HelferInnen geteilt. Die Anzahl der Bienenstöcke gewährleistet, dass es in einem Radius von bis zu 3km ein funktionierendes Ökosystem gibt. In Bodennähe werden Bienenhotels für die gefährdete Art der Wildbienen vom Imker versorgt.