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BAUTRÄGERWETTBEWERB PUCHSBAUMGASSE

Wien

Auslober: Wohnfonds Wien

Bauträger: PREMIUM Immobilien Gmbh, Lindner Bauträger Ges.m.b.H.
Freiraumplanung: Outside< Landschaftsarchitektur

Errichtung einer Wohnhausanlage

20.000m² Nutzfläche 

2. Preis, Bauträgerwettbewerb 2016

 

 

STÄDTEBAU UND FREIRAUM

Die Revitalisierung der Brotfabrik zur Loftcity hat bereits 2015 für eine kulturelle Aufwertung
des Wohnviertels rund um die Puchsbaumgasse gesorgt.
Durch die Intervention am Nachbargrundstück fi ndet diese Aufwertung nun eine
Forsetzung.
Vielfalt als Leitmotiv erscheint notwendig für Identitätsstiftung, gerade auf einem
Planungsareal der gegenständlichen Ausdehnung.
Vielfalt der Außenräume wird städtebaulich umgesetzt mit dem weitergeführten
Boulevard der Loft City als öffentlicher Freibereich, und der Schaffung von öffentlichen,
halböffentlichen und privaten Freiräumen.
Um den urbanen Charakter räumlich zu bewahren werden beide Seiten des Boulevards
bebaut. Ein großzügiger 6m hoher Durchgang verbindet den Boulevard mit dem über der
Puchsbaumgasse liegenden Grünraum. Dieses Entrée auf der Ostseite ist die Schnittstelle
zu den umliegenden Wohnhausanlagen und bietet einen witterungsgeschützten Raum für
Kinder und Jugendliche.
Der geschäftige Boulevard ist beidseitig von Nutzungen vielfältiger Art gesäumt. Handel,
Ateliers, Büroräume, Arbeiten und Wohnen (Maisonettewohnungen mit Fortsetzung im
ersten Obergeschoss), sowie die Zugänge zu den Stiegenhäusern machen sowohl die
Puchsbaumgasse als auch den Boulevard zur frequentierten Zone. Der offene Charakter
des Boulevards wird an der nördlichen Seite von Grüninseln in kleinere Teilräume
gebrochen. Es entsteht ein Raum unter grünem Blätterdach mit Aufenthaltsqualitäten, die
zwischen öffentlichem und halböffentlichem Raum vermitteln. Hier treffen sich Anwohner
und Besucher, Jugendliche liegen auf den großfl ächigen Holzdecks und Kinder spielen in
der Sandkiste in Blickweite der Eltern. Da im Erdgeschoß Arbeiten und Wohnen ermöglicht
wird, erhält der Freiraum einen Charakter, der von urbaner Qualität ist und somit eine
durchgehende Belebung auch zu handels- und arbeitsfreien Zeiten führt. Eine Erweiterung
des Wohnraums nach draußen, das Verschmelzen von Privat und Öffentlich stärkt die
Identität des Ortes.
Der Geländeverlauf des Grundstücks von 0 auf 3,5m wird nach der Fortsetzung des
bereits vorhandenen Kultur Boulevards zur weiteren Qualität des Freiraumkonzepts. Hinter
dem im Erdgeschoß zum Boulevard hin orientierten Reihenhaustyp wird der gesamte
Niveausprung bewältigt. Neben diesem Bauteil setzt sich der Freiraum über die großzügige
Treppe hinauf in einen halböffentlichen Bereich fort – Erdgeschoßzone Ebene 1. Hier
befi nden sich der Jugendspielplatz, die Jugendinfo und eine Kinderbetreuungseinrichtung.
In der Erdgschoßzone des südlichen Baukörpers, angrenzend an besagten Platz befi ndet
sich das großzügige Angebot an Gemeinschaftsräumen für die BewohnerInnen der Anlage.
Ein überdachter Vorbereich erweitert sich zum westlich gelegenen privaten Innenhof.
Eigengärten der Reihenhausanlage im Norden, ein Kleinkinderspielplatz und grüne
Wiese bieten Privatsphäre für sämtliche BewohnerInnen. Die Gemeinschaftsräume im
Süden sind durchgesteckt und erweitern sich auf einen üppigen Gemeinschaftsgarten
(„Aneignungszone“). Die Räumlichkeiten: Werkstatt, Gemeinschaftsküche,
Gemeinschaftsraum und Kinderspielraum dienen als Kompensationsfl ächen und
Aufenthaltsbereiche mit direktem Gartenzugang sowie als Veranstaltungsort zur Förderung
der Hausgemeinschaft.
Die Abgrenzung zur Anker Brotfabrik erfolgt durch einen 3m breiten Streifen, welcher dicht
mit den auf dem Gelände verbreitetem Götterbaum (Rhus thyphina) bepfl anzt wird. Die
Aneignungszone mit Hochbeeten, Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten wird so zusätzlich
räumlich gefasst.
Der Vorplatz zur Expedit Halle bietet Aufenthaltsqualitäten und weitet sich zum Boulevard
hin platzartig auf.

BEBAUUNGSTYPOLOGIE
WOHNUNGSKONZEPT

Eine Vielfalt an Gebäudetypen unterstreicht den urbanen Charakter des Gebiets und wirkt
identitätsstiftend. Ein Hochhaus, Stadthäuser, Blöcke, Reihenhäuser und Riegel bespielen
den Bauplatz und sorgen für die nötige Diversität.
Als Teilung des Grundstücks wird Bauplatz 1 die Blockrandbebauung um den privaten
Innenhof umfassen, Bauplatz 2 für die übrige Bebauung vorgeschlagen.
Die Gebäudehöhen variieren zwischen der maximal zulässigen Gebäudehöhe von 21m mit
7 Geschoßen und zwischen 12-16m mit nur 4 Geschoßen, das Hochhaus als Landmark
und Übergang zur Loftcity hat bei 35m Höhe 12 Geschoße. Um die Erdgeschoßzone
großzügig zu halten beträgt die Geschoßhöhe 3,5m.
Durch die Diversität der Freiräume ergeben sich unterschiedlichste Orientierungen und
Ausblicke aus den verschiedenen Bauteilen. So wird den vielfältigen Ansprüchen der
BewohnerInnen begegnet.
Die Bewohner wählen ihr neues Zuhause aus einer Vielfalt an unterschiedlichen
Wohnungstypen.
Die Wohnungen im Stadthaus und im Hochhaus bieten Ausblicke auf den Boulevard
mit urbanem Charakter. Sie organisieren sich als Dreispänner um Punktstiegenhäuser.
Zwei Drittel dieser Wohnungen orientieren sich zusätzlich auf die Puchsbaumgasse
und die hier angrenzenden großen Grünanlagen. Wer es autark bevorzugt wird sich im
Reihenhaustyp sowie in den Maisonettewohnungen am Boulevard mit eigenem Zugang
wohlfühlen. Hier gibt es auch die Möglichkeit „Wohnen und Arbeiten“ unter einem Dach
zu mieten. Die Wohnungen im Block zwischen dem Wohnhof und dem Spielhof sind
Ost-West orientiert und in bieten in beide Richtungen ruhige und private Ausblicke,
während die Wohnungen im Block zwischen Wohnhof und Vorplatz Expedit wieder gute
Beobachtungspunkte in die Loftcity und dem Geschehen am Platz sind.
Die am meisten schallbelasteten Wohnungen erhalten einen Nord-Süd durchgesteckten
Wohnraum, der somit eine ruhige und eine laute, dafür südlich orientierte Seite hat,
und zum ruhigen Hof orientierte Schlafräume. Der südöstlich liegende Baukörper ist mit
einem vorgelagerten, verglasten Laubengang versehen und schirmt die westorientierten
Wohnungen vom autobahnlärm ab.
Alle Wohnungen haben mit einer Loggia oder einem Balkon einen eigenen Freiraum.

MOBILITÄTSKONZEPT

Die Mobilität im Quartier erfolgt gänzlich ohne Auto. Eine Tiefgarage, erschlossen über
eine Zu- und Ausfahrt am Ende der Puchsbaumgasse, erstreckt sich über das unter Terrain
liegende Erdgschoß im Süden bis zu einer 2. Ebene im Kellergeschoß der nördlichen
Bebauung und ist von sämtlichen Stiegenhäusern intern erreichbar.
Sie bietet Platz für 180 Autoabstellplätze. Einlagerungsräume befi nden sich in den an die
Tiefgarage angrenzenden Gebäudeteilen.
Im Quartier selbst gehören die Wege den FußgängerInnen und RadfahrerInnen. Die
Zufahrt für Einsatzfahrzeuge, Müllautos, Straßendienst ist jederzeit möglich.

SOZIALE NACHHALTIGKEIT
ÖKONOMIE

Über ein Drittel der Wohnungen entsprechen den Kriterien von SMART-Wohnungen. Sie
sind in allen Häusern gleichmäßig verteilt um soziale Durchmischung sicherzustellen
und eine räumliche Benachteiligung einzelner sozialer Gruppen zu verhindern. Vor allem
diesen Wohnungen sind die großzügigen Gemeinschaftsbereiche sowie gut verteilte und
überdurchschnittlich groß gehaltene Einlagerungsräume gewidmet. Die Wohnungen sind
leistbar ohne räumliche Abstriche machen zu müssen.
Die Flexibilität der Anordnung der vielfältigen Grundrisstypen besteht in deren
Diemensionierung. Unterschiedliche Wohnungsgrößen, durchgesteckt und in eine Richtung
orientiert, können beliebig an ein Stigenhaus in unterschiedlicher Ordnung angebaut
werden. Ein fl exibler Wohnungsschlüssel ist dadurch möglich.
Die Wohnungsgrundrisse „Flex1 und 2“ lassen sich als Wohnung, als Arbeitsraum oder als
Gemeinschaftsraum fl exibel gestalten.
Sämtliche gleiche Wohnungstypen liegen übereinander und sorgen für eine ökonomische
Gebäudestruktur.
Eine Verbindung von Arbeiten im Erdgeschoß am Boulevard und Wohnen im Geschoß
darüber, gemischt angeordnet zwischen Büros, Geschäftslokalen, Wohnhausfoyers und
Gastronomie sichern eine soziale Durchmischung und eine Belebung der Erdgeschoßzone.
Als Anlaufstelle für Jugendliche ist ein Lokal für die Wiener Jugendinfo eine
Beratungsstelle für Jugendliche eingeplant. Ihr ist auch ein großzügiger in der
Aufgabenstellung geforderter Jugendspielplatz vorgelagert.
Eine weitere soziale Idee ist die „Vollpension“, ein Gastronomiebetrieb von SeniorInnen
geführt, der Öffentlichkeit zugänglich. Das Lokal dafür liegt am Vorplatz Expedit und wird
im Sommer auf diesen mit einem Schanigarten erweitert. Der Platz soll als Anknüpfung zur
Loftcity Raum für Veranstaltungen bieten.
Hier befi ndet sich auch ein Lokal für eine Lebensmittelkooperative „Food Coop“, die
Möglichkeit von der Hausgemeinschaft einen Markt am Platz zu organisieren besteht.